Sonntag, 24. Mai 2009

über die Wichtigkeit, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen

Menschen tendieren dazu, sich zu überschätzen. Allgemein und in jeder Hinsicht. Sie überschätzen sich selbst, wenn sie ToDo-Listen schreiben und nie eine komplett abhacken. Und sie überschätzen sich, wenn es um die Wichtigkeit ihrer Probleme geht.
Heute hatte ich ein eher kurzes, aber typisches Gespräch mit einer Bekannten. Ich erwähnte, dass ich das Sommersemester genieße, aber dennoch schon immer der Ansicht war, dass es zu viele Feiertage in eben diesem gäbe. Da kommt man ja kaum zum Studieren! Und ständig fallen Donnerstage und Montage aus. Da starrte sie mich an und meinte: sei doch froh! Ich wiederum: aber so kommt man ja zu nichts! und sie: Also ich habe genug zu tun! Himmel, da war es genug, und ich habe endlich einmal ausgesprochen, was ich schon immer mal sagen wollte: Wir haben alle zu tun, überschätz´dich nicht!
Genau so ist es auch. Sie ist ein normales Mädchen. Geht in die Uni, wenn sie muss und arbeitet, um sich das zu finanzieren. Aber das tun wir alle. Und dennoch sind wir doch vom Glück verfolgt! Es wird uns viel zu selten deutlich gemacht, dass wir all dies tun, weil wir uns dafür entschieden haben und nicht, weil man uns dazu gezwungen hat. Und dass wir arbeiten - nun, das ist eben Deutschland, wo man sich als Student schämen muss, wenn man das nicht tut. Irgendwie ist es ja auch ganz nett, Verantwortung zu übernehmen und neben dem Studium schon sein eigenes Geld zu verdienen.
Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich diese Zeit unglaublich vermissen werde. Wann ist man derart frei? derart ungebunden? derart reich an Wissen und Hingabe?
Ich würde nicht sagen: Vergiss Flecken, vertrau Pink! sondern: Nimm Dich nicht so ernst, vertrau Dir!

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